Duisburg: Der Direktor des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW), Rainer Pannenbäcker, hat mit Unverständnis auf die Kritik an den neuen Streifenwagen der NRW-Polizei reagiert: "Uns ist auch keine Umfrage unter Polizistinnen und Polizisten in NRW bekannt", sagte Pannenbäcker heute (13.05.2016) in Duisburg.

"Das irritiert vor allem deshalb, weil die Experten meines Hauses ständig in Kontakt mit den Praktikern stehen, um sich über die Einsatzerfahrungen mit den neuen Fahrzeugen auszutauschen. Für konstruktive Verbesserungsvorschläge sind wir immer dankbar."

In der Berichterstattung war unter anderem von dem ungünstig angebrachten Funkverteilerkasten im Fußraum die Rede. "Dieses Problem ist uns tatsächlich in einem Fall beschrieben worden. Wir haben gemeinsam mit BMW eine Lösung gefunden", erläuterte Pannenbäcker. Die Kästen werden jetzt mit einer Abdeckplatte nachgerüstet. Andere Vorwürfe sind schlicht falsch: "Die schweren Unterziehwesten und Helme können sicher im Fahrzeug verstaut werden", bekräftigte der Direktor des LZPD.

Der hochmoderne 3er BMW ist in anderen Bundesländern seit längerem problemlos im Einsatz. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte darauf hingewiesen, dass es in Bayern einen Fahrzeugmix gebe. "Genau wie in NRW", betonte Pannenbäcker. Die Autobahnpolizei fährt stärker motorisierte 5er BMW. Außerdem verfügt jede rund um die Uhr besetzte Wache über VW-Busse, um Festgenommene transportieren zu können.

Für die Ausschreibung der neuen Streifenwagen hatte das LZPD ein umfangreiches Leistungsverzeichnis mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen aus dem Wach- und Wechseldienst erstellt. Dieses Verzeichnis ist auch mit den Personalvertretungen abgestimmt worden. Erst nach Erfüllung aller Kriterien dieses Pflichtenhefts konnten Fahrzeughersteller überhaupt ein Angebot abgeben. "Bei der Beschaffung moderner Einsatzmittel gilt für uns immer die Devise: Erst die Praxis, dann der Preis", betonte Pannenbäcker. Natürlich werde über neue Fahrzeuge und deren Eigenschaften auch diskutiert: "Ein Auto, das 20.000 Menschen gleich gut gefällt, gibt es nicht."