Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den meisten Wohnungseinbrüchen. Im Jahr 2015 schlugen Einbrecher hier insgesamt 62.262 Mal zu. In 43,7 Prozent aller erfassten Fälle blieb es allerdings beim Versuch. Doch die Entwicklung der Einbruchsstatistik bietet keinen Anlass zur Freude. Die Zahl der Wohnungseinbrüche in der Bundesrepublik hat den höchsten Stand seit 20 Jahren erreicht – und besonders viele Einbrüche ereignen sich in NRW. Noch in den Jahren 2000 bis 2007 ging die Zahl der Wohnungseinbrüche in NRW kontinuierlich zurück. Im Jahr 2000 wurden 44.676 Fälle registriert, 2007 nur noch 37.393. Doch seitdem steigt die Zahl der Einbrüche wieder. Das bevölkerungsreiche NRW kommt damit auf 350 Wohnungseinbrüche je 100.000 Einwohner. Der Kreis Düren ist mit 310 Fällen je 100.000 Einwohner keine positive Ausnahme. Zum Vergleich: Im benachbarten Bundesland Hessen liegt der Wert bei lediglich 190 Einbrüchen je 100.000 Einwohner. Hoffnung auf eine Aufklärung können sich Betroffene kaum machen. Bundesweit liegt die Aufklärungsquote bei nur 15 Prozent. Und in NRW liegt sie mit 13,8 Prozent noch unter dem Bundesdurchschnitt. Aufklärung ist zudem nicht gleichzusetzen mit einer Verurteilung. "Aufgeklärt" bedeutet lediglich, dass die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt hat.

Gegen Einbruchsschäden absichern

Trotz der steigenden Zahl der Einbrüche sind viele Menschen nicht ausreichend versichert. Bestehende Hausratsversicherungen sind oftmals nicht an die aktuelle Wohnsituation und den Hausstand angepasst. Von Zeit zu Zeit sollte daher jeder seinen Versicherungsschutz überprüfen. Um im Ernstfall Konflikte mit dem Versicherer zu vermeiden, sollten kostbare Wertsachen aufgelistet und fotografiert werden. Die Liste und die Bilder sollte man am besten außerhalb der Wohnung aufbewahren. Bei bestehender Versicherungspolice wird der Verlust nach einem Einbruch in der Regel ersetzt. Der durchschnittliche Schaden nach einem Wohnungseinbruch liegt bei etwa 3300 Euro.

Einbrüche verhindern

Der finanzielle Schaden nach einem Einbruch ist für die Betroffenen jedoch nicht das einzige Problem. Die vielfältigen psychischen Folgen sind manchmal schlimmer als die materiellen. Einbrecher dringen in die Privatsphäre der Betroffenen ein, und Unsicherheit und Ängste verfolgen die Opfer von Einbrüchen oftmals noch Jahre später. Gegen die belastenden Gefühle nach einem Einbruch hilft keine Versicherungspolice. Umso wichtiger ist daher die Prävention. Präventive Sicherheitsvorkehrungen sollten in jedem Fall genutzt werden. Das heißt, Türen abschließen und Fenster zu machen. Einbrecher nutzen selbst kurze Abwesenheiten. Schwachstellen, also Türen, Fenster und Balkontüren, können gezielt nachgerüstet werden. Um sich gegen Einbrecher zu schützen, helfen auch elektronische Sicherheitssysteme. Mehr Infos zum Thema Einbruchsicherheit im Smart Home liefert der Ratgeber von CosmosDirekt. Einen 100-prozentigen Schutz gibt es allerdings für keine Wohnung. Doch wer seine Wohnung gut sichert, macht es den Einbrechern deutlich schwerer. Und schaffen selbige es nicht, innerhalb von zwei bis drei Minuten in die Wohnung zu gelangen, ziehen sie meist weiter. Ein massiver Riegel an Tür oder Fenster kann da schon das entscheidende Hindernis sein.

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