Neunkirchen-Seelscheid: Am Montagmorgen gegen 09:00 Uhr wurde die Polizei nach Neunkirchen-Seelscheid in die Leipziger Straße gerufen. Im Streit zwischen einer 30-jährigen Neunkirchen-Seelscheiderin und ihrem 46-jährigen Lebensgefährten hatte der Mann die Frau mit einem Messer bedroht, worauf diese aus dem Haus flüchtete.

Der 46-Jährige, der bereits im Rahmen eines früheren Streits im vergangenen Jahr gewalttätig geworden war und auch Widerstand gegen die eingesetzten Polizisten geleistet hatte, blieb allein mit dem gemeinsamen 9 Monate alten Sohn in der Wohnung. Er kündigte an, eine Schusswaffe zu benutzen, falls die Polizei einschreiten würde. Das Kleinkind bedrohte er nicht. Da unklar ist, ob er tatsächlich über eine Schusswaffe verfügt, hat die Polizei zur Sicherheit die Umgebung abgesperrt und ein SEK sowie eine polizeiliche Verhandlungsgruppe aus Köln hinzugezogen.

Nach mehr als 7 Stunden fand der Polizeieinsatz in Neunkirchen-Seelscheid ein gutes Ende. Den Beamtinnen und Beamten der Verhandlungsgruppe des PP Köln gelang es letztlich in einem direkten Gespräch mit dem 46-Jährigen, ihn zur Aufgabe zu bewegen. Er übergab das Kind der Polizei und wurde im Haus festgenommen. Dabei stellte sich heraus, dass der Täter keine Schusswaffe bei sich hatte. Gegen ihn wird nun wegen Bedrohung, Nötigung und Kindesentziehung ermittelt. Polizeidirektor Uwe Pasternak zeigte sich mit dem Einsatzverlauf zufrieden: "Wir mussten den Schutz des Kleinkindes stets in den Vordergrund stellen und haben unsere Maßnahmen mit Geduld und Augenmaß gewählt."