Aachen: Die Bundespolizei hat am vergangenen Wochenende insgesamt 50 Ausländer auf Fernreisebussen und in grenzüberschreitenden Zügen festgestellt, die ohne Ausweispapiere und erforderliche Aufenthaltstitel nach Deutschland eingereist waren.

 

Darunter waren 2 Familien aus Syrien und Palästina mit insgesamt 6 Kindern und 10 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Vier junge Afghanen (15 - 17 Jahre) berichteten, wie sie von Schleppern über Iran, die Türkei, Griechenland und mit Booten über das Mittelmeer nach Italien geschleust wurden. Ihre Familien mussten dafür mehrere tausend Dollar an die Schleuser bezahlen. Nach der Asylantragstellung wurden sie zusammen mit weiteren alleinreisenden Jugendlichen in der Obhut des Jugendamtes übergeben. Besonders ergreifend war die Flucht einer 7-köpfigen syrischen und einer 4-köpfigen palästinensischen Familie. Ihr Weg führte über Jordanien, Ägypten, Libyen, das Mittelmeer und Italien nach Deutschland. Der syrische Familienvater wurde durch Schleuser mit Waffen bedroht und so von ihm 30.000 US-Dollar für die Überfahrt von Libyen nach Italien erpresst. Die 42-jährige syrische Mutter war durch die Kriegsereignisse und die Flucht so traumatisiert, dass sie an einen Rollstuhl gebunden ist. Aachen hatten die Familien bewusst als Ziel gewählt, da sie gehört haben, dass gerade hier Flüchtlinge besonders gut behandelt werden. Deshalb hatten sie bei ihrem Eintreffen in Aachen einen Passanten gebeten, die Bundespolizei anzurufen. Nach der Asylantragstellung wurde sie an die Erstaufnahmeeinrichtung nach Dortmund weitergeleitet, wo die syrische Mutter auch psychologisch betreut wird. Auch die anderen festgestellten Flüchtlinge stellten ein Schutzersuchen und wurden nach Dortmund weitergeleitet