Köln: Am Dienstagabend rettete die Feuerwehr Köln sechs Menschen aus zwei fest steckenden Gondeln der Kölner Seilbahn. Darunter befand sich eine vierköpfige Familie, die auf ein Löschboot abgeseilt werden musste, da ihre Gondel über dem Rhein stehen geblieben war. Alle Beteiligten blieben unverletzt.


Die Feuerwehr Köln war gegen 17:00 Uhr zur Seilbahn gerufen worden. Eine Gondel hatte sich in den Rollen an der Stütze verhakt, die im Rheinpark steht. Dadurch konnte die Seilbahn nicht mehr bewegt werden. In der Gondel saßen zwei amerikanische Touristen. In einer weiteren Gondel saß eine Kölner Familie mit ihren beiden drei Monate und zwei Jahre alten Söhnen. Diese Gondel befand sich genau über dem Rheinstrom.

Die Höhenretter der Feuerwehr Köln seilten zunächst die beiden 22- und 23-jährigen Amerikaner aus ihrer Gondel ab. Anschließend versuchten die Höhenretter gemeinsam mit Technikern der Seilbahn die Gondel wieder frei zu bekommen. Dies stellte sich als sehr aufwendig heraus, so dass der Einsatzleiter beschloss, ein weiteres Höhenretter-Team zur Familie zu schicken.

Zwei Höhenretter stiegen über eine Drehleiter von der Zoobrücke aus zur Seilbahn. Von dort arbeiteten sie sich etwa 120 Meter am Tragseil entlang bis zur Gondel der Familie vor. Die weitere Rettungsaktion stimmten sie eng mit den Eltern der Familie ab. Als erstes seilten die Höhenretter den Familienvater ab. Er hatte dabei seinen drei Monate alten Sohn in einem Tragegurt umgebunden. Für die beiden ging es rund 40 Meter in die Tiefe. Dort hielt der Bootsführer das Feuerlöschboot trotz starker Strömung und heftigem Wind sicher auf Position. Feuerwehrleute nahmen die Geretteten an Bord in Empfang; in der Kajüte wurden sie von einem Notarzt in Augenschein genommen. Anschließend folgte die Mutter. Danach schnallte sich ein Höhenretter den zweijährigen Jungen um und seilte sich mit ihm auf das Löschboot ab.

Die Familie hatte rund vier Stunden in der Gondel ausharren müssen. Das Feuerlöschboot brachte sie ans Ufer, wo alle in einem Rettungswagen noch einmal untersucht wurden. Da sie unverletzt waren, wurden sie nach Hause gebracht.
Die beteiligten Einsatzkräfte freuten sich über den gemeinsamen Erfolg. Einsatzleiter Leitender Branddirektor Johannes Feyrer: „Genau dieses Szenario haben wir vor etwa einem Jahr geprobt. Heute haben uns die Dunkelheit und der kalte Wind die Rettungsarbeiten nicht einfacher gemacht. Aber die Zusammenarbeit zwischen Höhenretter, Löschbootbesatzung sowie der anderen Einsatzkräfte hat für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Ich möchte außerdem anmerken, dass die sechs Geretteten ebenfalls gut mitgearbeitet haben.“

Von Feuerwehr und Rettungsdienst waren 54 Einsatzkräfte mit 19 Fahrzeugen von den Feuerwachen Weidenpesch, Deutz, Ehrenfeld, Mülheim und Marienburg sowie vom Führungsdienst der Branddirektion im Einsatz. Die Löschgruppe Roggendorf der Freiwilligen Feuerwehr besetzte derweil die entblößte Feuerwache in Ehrenfeld. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte mussten nicht lange auf einen Einsatz warten. In der Escher Straße mussten sie einen Wasserschaden beseitigen.