Aachen: Mit einer miesen Masche hat ein Gauner ein altes Ehepaar bestohlen. Dem Ganzen setzte später noch ein Schlüsseldienst die Krone auf und stellte für den Austausch eines Wohnungstürschlosses knapp 1700 Euro in Rechnung. Die Kripo ermittelt nun.

Ende September klingelte es abends an der Wohnungstüre der gesundheitlich angeschlagenen Senioren. Sie wohnen in einem Mehrfamilienhaus in Burtscheid. Ein Mann stand vor der Tür und bat darum, einen Geldschein gewechselt zu bekommen. Die Senioren ließen den Mann in ihre Wohnung und halfen ihm bereitwillig. Dabei beobachtete der etwa 30-Jährige genau, wo Wertsachen und die Hausschlüssel liegen. Die Hausschlüssel steckte er unbemerkt ein.

Als das Geld gewechselt war, verließ der Mann die Wohnung. Das Ehepaar ging ins Wohnzimmer und schaute fern. Genau diese Zeit nutzte der Täter, um mit dem gestohlenen Schlüssel wieder in die Wohnung zu gelangen. Dort stahl er von den alten Leuten unbemerkt Geld und die Bankkarte. Erst im Laufe des Abends bemerkten sie, dass der Mann sie wohl noch einmal "besucht" hatte. Geld, EC-Karte und die Haus- und Wohnungsschlüssel waren weg.

In ihrer Not und in der Angst, der Täter könnte mit den gestohlenen Schlüsseln wieder unbemerkt in ihrer Wohnung auftauchen, verständigten sie einen Schlüsselnotdienst. Aus Köln reiste dieser Notdienst an. Inclusive des Nachtzuschlages stellte der Monteur des Unternehmens 1668,61 Euro in Rechnung.

Im Zuge des nun laufenden Ermittlungsverfahrens hat die Polizei ein Vergleichsangebot eines örtlichen Unternehmens mit absolut identischer Leistung eingeholt. Das Angebot beläuft sich auf 29 Prozent der Rechnung des Kölner Unternehmens, auf genau 486,56 Euro. Die Polizei hat ein Strafverfahren wegen des Verdachtes von Wucher eingeleitet.

Das Paar wird von der Polizei im Rahmen der Opfernachsorge betreut. Die Suche nach dem Täter läuft.