Essen: Nach mehrmonatigen Ermittlungen haben Ermittler des Bundeskriminalamtes (BKA) unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Essen am 22. September 2014 rund 330 Kilogramm Heroin sichergestellt.
Hierbei handelt es sich um die größte Einzelmenge Heroin, die in den letzten Jahrzehnten in Deutschland beschlagnahmt wurde. Das Rauschgift mit einem überaus hohen Wirkstoffgehalt hat einen geschätzten Straßenhandelspreis von über 50 Millionen Euro und hätte für nahezu 1,3 Millionen Konsumeinheiten ausgereicht. Das Heroin war in einer Lieferung von 23 Tonnen eingelegter Gurken und Knoblauch aus dem Iran versteckt.
Die Ermittlungen des BKA richten sich gegen eine syrisch-irakische Tätergruppierung. Sie steht in dem Verdacht, seit Jahren große Mengen Heroin in Gemüselieferungen versteckt nach Westeuropa zu schmuggeln.
Bereits im September konnten in Deutschland zwei Brüder im Alter von 30 und 35 Jahre Jahren festgenommen werden, beide Geschäftsführer von Firmen, die mutmaßlich Empfänger der Heroinlieferungen sein sollten. Ihnen wird vorgeworfen, an der Organisation der Rauschgifttransporte maßgeblich beteiligt zu sein. Darüber hinaus richten sich die internationalen Ermittlungen gegen weitere Tatbeteiligte im In- und Ausland. Ende September konnte ein niederländischer Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Belgien festgenommen und an die deutsche Justiz überstellt werden. Die Ermittlungen dauern an, alle Festgenommenen befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.
BKA-Präsident Jörg Ziercke: "Eine der Haupteinnahmequellen der internationalen Organisierten Kriminalität bildet nach wie vor der Handel mit Rauschgift. Unsere Ermittlungen belegen die internationale Vernetzung des organisierten Rauschgifthandels und dessen außerordentliche Gewinnmargen. Angesichts der Gesamtsicherstellung von 270 Kilogramm Heroin im Jahr 2013 stellt die Beschlagnahme von 330 Kilogramm des Rauschgiftes einen besonderen Ermittlungserfolg dar und zeigt, dass auch Deutschland Zielland großer Rauschgiftmengen ist. Eine konsequente internationale Ermittlungsarbeit ist daher unerlässlich, will man den Rauschgifthändlern wirksam entgegentreten."