Schevenhütte: Die Wehebachtalsperre des Wasserverbandes Eifel - Rur (WVER) bei Schevenhütte war bis zum Sommer auf unter ein Viertel ihres maximalen Stauvolumens abgesunken. Die Regenfälle der Sommermonate , eine Reduzierung der Rohwasserentnahme sowie eine konstante Reduzierung auf die Minimalabgabe in den Wehebach führten zu einem erfreulichen Wiederanstieg, der bis ins nächste Frühjahr fortgesetzt werden soll.

 

Die Wehebachtalsperre, deren Wasser auch zur Trinkwasserversorgung im Raum Aachen und Düren genutzt wird, wies bereits im November des letzten Jahres, dem Beginn des so genannten „Wasserwirtschaftsjahres“ (von November bis Oktober des Folgejahres), mit 10,3 Mio. von 25,1 Mio. maximal möglichen Kubikmetern einen stark unterdurchschnittlichen Füllstand auf. Auch der vergangene Winter brachte kaum Regen und keine größeren Hochwasserereignisse mit sich, die neues Wasser in die Stauanlage gespült hätten. „Dazu kam dann noch ein sehr trockenes Frühjahr von Februar bis April“, berichtet der Ingenieur Dr. Christof Homann, beim WVER zuständig für die Bewirtschaftung der Wasserspeicher. Danach setzte die Vegetations periode ein, wodurch dem Boden das Wasser in wachsendem Maße durch die Pflanzen entzogen und – gerade auch an der von Wald umgebenen Wehebachtalsperre – verdunstet werde. So kam es zu einem extremen Tiefstand des Stausees, der auf 5,9 Mio. Kubikmeter absank. Die Zuflüsse fielen in dieser Zeit bis auf 50 Liter pro Sekunde. Ergiebige Regenfälle im Juli brachten dann eine erfreuliche Trendwende, so Homann. Die Regenfälle hätten die Böden gesättigt und Wasser sei in einer Höhe von bis zu 13 Kubikmetern pro Sekunde in den See geflossen. Zusätzlich dazu hat das der Talsperre angegliederte Trinkwasserwerk der Wassergewinnungs - und Aufbereitungsgesellschaft Nordeifel (WAG) seine durchschnittliche Rohwasserentnahme von ca. 350 Litern pro Sekunde auf 40 % abgesenkt. Der WVER konnte zudem mit der Bezirksregierung Köln als Genehmigungsbehörde eine konstante Reduzierung der Wasserabgabe in den Wehebach auf die Minimalabgabe von 100 Litern pro Sekunde vereinbaren. So konnte bis jetzt wieder ein Füllstand von 8,4 Mio. Kubikmetern erreicht werden. Homann gibt jedoch eine Zielvorstellung von 12 Mio. bis ins nächste Jahr vor Beginn der neuerlichen Vegetationsphase an. Diese würde dann die uneingeschränkte Rohwasserversorgung für die Trinkwassergewinnung aus der Wehebachtalsperre im Jahr 2015 wieder sicherstellen. Diese sei jedoch keinesfalls gefährdet, da die WAG noch auf andere Quellen zugreifen könne, unter anderem den Obersee der Rurtalsperre, die ebenfalls dem WVER gehört. Der Ingenieur rechnet damit, dass die Wehebachtalsperre, eine durchschnittliche Wetterentwicklung vorausgesetzt, im März des nächsten Jahres das gesetzte Füllziel erreicht.