Alsdorf: Gegen 0.55 Uhr wurde der Feuerwehr Alsdorf eine unklare Rauchentwicklung auf dem Betriebsgelände einer Spedition an der Konrad-Zuse-Straße in Alsdorf-Hoengen gemeldet. Bereits mit dem Ausrücken der hauptamtlichen Wache wurde Vollalarm für die gesamte Wehr ausgelöst.

 

Bei Eintreffen der ersten Kräfte waren auf dem Betriebsgelände zwei auseinanderliegende, von Lagerhallen getrennte Brände zu erkennen.
Auf dem vorderen Bereich des Freigeländes brannten vier Sattelzugmaschinen mit angehangenen Transportaufliegern in voller Ausdehnung. Durch einen massiven Löschangriff  mit mehreren C- und B-Strahlrohren konnten die Brände in diesem Bereich zügig unter Kontrolle gebracht werden. Da immer wieder Brandnester in den Fahrerkabinen entfachten, bedurfte es umfassender Nachlöscharbeiten an den Fahrzeugen.

Schwieriger gestaltete sich die Brandbekämpfung auf der gegenüberliegenden Betriebsseite.
Ebenfalls in voller Ausdehnung brannte dort eine weitere Sattelzugmaschine samt angehangenem und beladenem Kastenauflieger. Da der LKW nur wenige Meter von einer Logistikhalle entfernt war, drohte der Brand auf die Speditionshalle überzugreifen.
Mittels zweier, auf Löschfahrzeugen montierten Wasserwerfern und dem zeitgleichen Einsatz mehrerer Strahlrohre konnte eine Brandausbreitung auf die Lagerhalle verhindert werden.

Das im Kastenauflieger befindliche Stückgut führte immer wieder zu Explosionen und Verpuffungen auf der Ladefläche des LKWs. Hinweise, dass sich auf dem Fahrzeug Gefahrstoffe in bedenklichen Mengen befunden haben, gab es jedoch nicht.
Da eine Brandbekämpfung mit Wasser keinen ausreichenden Erfolg versprach, wurde ein massiver Schaumitteleinsatz angeordnet. Trotz der vollständigen Einschäumung des LKWs kam es immer wieder zu Rückzündungen, sodass die noch bestehenden Außenwände des Aufliegers mittels Kettensäge geöffnet und das Stückgut mittels Einreißhaken von der Ladefläche entfernt werden musste.

Aufgrund des umfänglichen Löscheinsatzes - an verschiedenen Brandobjekten - entstand entsprechend viel verunreinigtes Löschwasser. Zur Überprüfung des angrenzenden Merzbaches und der allgemeinen Einsatzentwicklung wurde der Gerätewagen Umweltschutz aus Herzogenrath nachgefordert. Ebenso wurde ein Verantwortlicher der CBRN -Fachberater-Bereitschaft der Städteregion Aachen mitalarmiert (CBRN: chemisch-biologisch-radiologisch-nuklear) und die untere Wasserschutzbehörde in Kenntnis gesetzt.
Im Verlauf des Einsatzes ergaben Messungen, dass Löschwasser in den Merzbach gelangt war.
Die Mannschaft des Gerätewagens Umweltschutz aus Herzogenrath platzierten an der Eintrittsstelle zum Merzbach eine sogenannte „Blase“ und verhinderten so einen weiteren Austritt des kontaminierten Löschwassers in den Merzach.
Zur weiteren Kontrolle des Baches wurde die Feuerwehr Aldenhoven alarmiert. Eine Verunreinigung konnte im dortigen Ausrückbereich bereits nicht mehr festgestellt werden.
 
Da insgesamt fünf Sattelzüge nebst entsprechenden Aufliegern brannten, kam es zu einer starken Rauchentwicklung im Bereich der Einsatzstelle. Zur Beurteilung der Lage vor Ort wurde der Messzug Nord der Städteregion Aachen, bestehend aus einem Gerätewagen-Messtechnik und einem Erkundungsfahrzeug, nachgefordert.
Nach Mitteilung des Pressesprechers der Feuerwehr Alsdorf, Christoph Simon, wurden entsprechende Messfahrten und Messungen durchgeführt, aber - außer einer Geruchsbelästigung -keine Gefahr für die Bevölkerung festgestellt.

Im Verlauf des Einsatzes wurden drei Feuerwehrleute verletzt und mussten zur stationären Überwachung in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Zur weiteren Unterstützung, insbesondere zur Brandbekämpfung an der Lagerhalle wurden ein Tanklöschfahrzeug (5000 Liter Wasser) aus Eschweiler und der Atemschutzgerätewagen aus Würselen zur Einsatzstelle gerufen.

Zum derzeitigen Zeitpunkt (06.19 Uhr) dauern die Nachlöscharbeiten noch an.
Neben Einsatzkräften aus Alsdorf, waren Kräfte aus Eschweiler, Herzogenrath und Würselen, sowie der Messzug Nord der Städteregion in den Einsatz eingebunden. Ebenso machte sich Kreisbrandmeister Bernd Hollands ein eigenes Bild der Lage. Die Einsatzleitung oblag dem stellvertretenden Wehrführer Dirk Stoeckmann.

Angaben zur Brandursache und zur Schadenshöhe sind seitens der Feuerwehr nicht möglich.
Die Polizei war mit einer Vielzahl an Kräften vor Ort.