Alsdorf: Am Mittwochabend, kurz vor 18 Uhr, ist ein 44-jähriger Mann auf dem Bahnübergang der Bahnhofstraße von einem Zug der Euregiobahn erfasst und lebensgefährlich verletzt worden.

Nach Zeugenangaben war der Mann unter der geschlossenen Bahnschranke hindurchgegangen und hatte offensichtlich, mit Lebensmitteln bepackt, hastig die Schienen überqueren wollen. Dabei sei er von der Lok, die mit sehr gedrosselter Geschwindigkeit in Richtung Haltestelle unterwegs war, erfasst und zur Seite geschleudert worden. Nach Angaben von Umstehenden hatte der Lokführer keine Möglichkeit, diesen Unfall zu verhindern.

Der Zugführer und die Fahrgäste blieben unverletzt. Bis 19.30 Uhr war die Bahnhofstraße aufgrund der Bergungsarbeiten und Unfallaufnahme gesperrt.

Jedes Jahr kommt es an Bahnübergängen zu rund 200 Unfällen – jeder Vierte davon endet tödlich. Verglichen mit Unfällen im Straßenverkehr ist diese Zahl zwar gering, doch viele Unfälle sind vermeidbar, denn über 90 Prozent sind auf Fehlverhalten der Straßenverkehrsteilnehmer zurückzuführen. Leichtsinn, Unaufmerksamkeit und Unkenntnis sind dabei die häufigste Ursache.

Um die Straßenverkehrsteilnehmer über das richtige Verhalten zu informieren und für Gefahren am Bahnübergang zu sensibilisieren, betreibt die Deutsche Bahn gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Automobilclub (ADAC), der Eisenbahn-Unfallkasse (EUK) und der gesetzlichen Unfallversicherung VBG im Rahmen von "sicher drüber" intensive Aufklärung.

Neues Element der schon im Mai 2002 gegründeten Gemeinschaftskampagne ist ein emotionaler Videospot, der sich speziell an jugendliche Straßenverkehrsteilnehmer richtet. Darüber hinaus bieten die Partner einen Lehrfilm für Fahrschulen, Flyer, Plakate sowie zahlreiche weitere Informationsmaterialien rund um das Thema Bahnübergang an. Seit 2012 ist „sicher drüber“ zudem Bestandteil der Informationskampagne „Runter vom Gas“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.