Düsseldorf: Ein Rettungsassistent vom Malteser Hilfsdienst (MHD) ist gestern am späten Abend durch einen Böller schwer verletzt worden. Er wurde zur stationären Behandlung auf einer HNO-Station im Krankenhaus aufgenommen. Deutschland spielte nur noch wenige Minuten um den Weltmeisterschaftstitel, als ein internistischer Notfall in der Leitstelle der Feuerwehr von der Kasernenstraße gemeldet wurde. Der Rettungswagen „24-RTW-01“ – besetzt durch Rettungsdienstpersonal vom Malteser Hilfsdienst, eilte zum Notfallpatienten. Als die Rettungsdienstmitarbeiter am Einsatzort in Stadtmitte ankamen und die Patientin aufsuchten, geschah das unfassbare: Ein Passant zündete zwei Böller, die unter lautem Knall heftig zerknallten. Einen der Böller warf der „Feiernde“ zuvor auf den Mann von der Rettungswagenbesatzung. Direkt am Ohr detonierte der Donnerschlag. Dadurch erlitt der Mitarbeiter ein heftiges Knalltrauma. Zurzeit kann der Verletzte auf dem betroffenen Ohr kaum noch etwas hören und hat einen 98-prozentigen Hörverlust – er wird für längere Zeit ausfallen. Die Kriminalpolizei ermittelt gegen den Werfer wegen schwerer Körperverletzung. In Düsseldorf gehört die Gewalt gegen Rettungsdienstkräfte nicht zum Alltag. Gemessen an der Gesamtzahl von deutlich über 100.000 Krankentransporte und Notfallfahrten sind diese Fälle im sehr niedrigen Promillebereich. Dennoch kann dieses Verhalten – auch wenn es sich um eine Weltmeisterfeier handelte, nicht hingenommen werden.