Düren: Ein siebenköpfiges Betreuer-Team begleitet Tag und Nacht das Kindercamp des Jugendamtes am Dürener Badesee. Das bedeutet zehn anstrengende Tage und zehn Nächte mit sehr wenig Schlaf. Während die Kinder in den kleinen bunten Holzhütten in Etagenbetten zu viert übernachten, schlafen die Betreuerinnen und Betreuer in Ein-Mann-Zelten, die zwischen den Hütten platziert sind.
Warum machen die Jugendlichen das? Nadia und Bartek sind zum zweiten Mal dabei. „Die Kinder wachsen einem ans Herz“, fasst Bartek seine Motivation in Worte. Er weiß auch aus Erfahrung, was man als wichtige Voraussetzung ins Team einbringen muss: „Nervenstärke und die Fähigkeit, mit wenig Schlaf auszukommen.“
Nadia wurde nach einem Praktikum im Jugendzentrum MultiKulti von Peter Junker, Teamleiter Mobile und Offene Jugendarbeit des städtischen Jugendamtes, „angeworben.“ Peter Junker organisiert und leitet die Kinder- und Jugendcamps am Badesee.
Vorwiegend ist es „Mund-zu-Mund-Propaganda“, die neue Mitglieder in das Team bringt. Cathi, die zum ersten Mal dabei ist, wurde von einer ehemaligen Betreuerin auf das Team aufmerksam gemacht. Sie ist darauf gefasst, dass es „megaanstrengend“ wird, aber auch viel Spaß macht. Sie reizt der Umgang mit den Kindern, mit dem Team, „die ganze Dynamik hier!“
Wie groß der Zusammenhalt der Betreuerinnen und Betreuer untereinander ist, beweisen zwei Dinge: „Es gibt einige, die selber im Kinder- und Jugendcamp waren und jetzt als Betreuer hier mitarbeiten. Viele ehemalige Betreuer, die jetzt berufstätig sind, kommen nachmittags vorbei und helfen mit“, sagt Bartek. Das Team trifft sich lange vor dem Beginn des Camps privat bei einer Betreuerin, die schon seit 13 Jahren dabei ist. Dann wird in lockerer Atmosphäre das Motto der zehn Camp-Tage am Badesee geplant. Diesmal wurde das Thema „Ritter und Prinzessinnen“ ausgesucht. Die 17 Mädchen und 17 Jungen im Camp können Ritterspiele gestalten, besuchen die Burg Nideggen und werden ein Rittermahl schmausen, das ein Koch für sie zubereiten wird. Ansonsten sind die Einkäufe und die Zubereitung der Mahlzeiten ebenfalls Aufgabe des Teams.
Worin sehen die jungen Betreuerinnen und Betreuer, die ehrenamtlich arbeiten und nur eine kleine Aufwandsentschädigung für die anstrengenden zehn Camp-Tage erhalten, das Hauptziel dieses besonderen Ferienangebots? Nadia hofft auf gute Stimmung und darauf, zu erleben, wie ein Gruppengefühl, wie es im Team bereits gewachsen ist, auch unter den Kindern entsteht. Cathi wünscht sich hauptsächlich, dass die Kinder eine schöne Zeit erleben, ohne Stress sorgenfrei den ganzen Tag spielen können und es genießen, Kind zu sein. „Viele Kinder sind heute sehr ausgelastet, haben wenig Zeit für Freunde. Hier können sie Freunde finden auch für den Alltag hinterher“, sagt Bartek. Im Camp sind Kinder aus allen sozialen Schichten der Stadt vertreten. Ist das Camp zu teuer für die Familie, gibt es Zuschüsse. Wer das ist, wissen die Betreuerinnen und Betreuer nicht. „Es spielt gar keine Rolle“, sagen sie.
Milena, zum ersten Mal als Betreuerin dabei, weil ihre kleine Schwester im vorigen Jahr als Teilnehmerin am Kindercamp so viel Spaß hatte, hat ihre Freundin Louisa mitgebracht, für die das Camp ebenfalls Neuland ist. Sie gehen die Aufgabe offen an, wollen flexibel auf das reagieren, was sie vorfinden und kreativ denken.
„Der See ist super und ein echtes Highlight“, sagt Cathi über die wunderbare Lage des Camps mit direktem Zugang zum abgetrennten Schwimmbereich. Anders als die Jugendlichen dürfen die Kinder nicht allein zum Schwimmen gehen, sie werden immer von Betreuerinnen und Betreuern begleitet.
„Der See ist super und ein echtes Highlight“, sagt Cathi über die wunderbare Lage des Camps mit direktem Zugang zum abgetrennten Schwimmbereich. Anders als die Jugendlichen dürfen die Kinder nicht allein zum Schwimmen gehen, sie werden immer von Betreuerinnen und Betreuern begleitet.