Düren: Am 18. März jährt sich zum 10. Mal der Equal Pay Day, ein Tag, der auf den bestehenden Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern verweist, der auch in diesem Jahr wieder 21 % beträgt. Das bedeutet: Hierzulande verdienen Frauen im Durchschnitt 21% weniger als Männer, in keinem anderen europäischen Land ist das Lohngefälle so groß.

Christina van Essen, Frauenbeauftragte der Stadt Düren bezeichnet diesen Prozentanteil als wirklich skandalös. „Man kann sagen, der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1.Januar bezahlt werden.“, erläutert sie und führt ein Beispiel dafür an: Ein Koch verdient nach den aktuellen Zahlen der Hans-Böckler-Stiftung durchschnittlich im Monat 2151 € während eine Köchin nur 1686 € Gehalt bekommt, was eine Differenz von 465 € bedeutet.

Dass der Equal Pay Day sein 10-jähriges Jubiläum feiert, sind nach Meinung der Dürener Frauenbeauftragten zehn Jahre zu viel. „Das Bundeskabinett hat zwar mit dem beschlossenen Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen einen wichtigen Durchbruch für mehr Lohngerechtigkeit geschaffen. Doch die Abschaffung der Lohnungerechtigkeit braucht grundsätzlichen Wandel in den Köpfen, Institutionen und Unternehmen, um die existierenden Lohnunterschiede in ein geschlechtergerechtes Entgeltsystem zu überführen.“, fordert Christina van Essen. „Typische Frauenberufe müssen gerecht bewertet und  besser bezahlt werden. Teilzeit als Arbeitsform für Frauen ist gut, aber sie darf keine Sackgasse bleiben, Wendemöglichkeiten in die Vollzeitbeschäftigung sind wichtig.“