Düren: Der neue Kreißsaalbereich sowie die neue Station mit 24 Betten für die Abteilung für Geriatrie im St. Marien-Hospital sind fertig. Innerhalb eines guten Jahres wurden die Erweiterungsneubauten im laufenden Betrieb auf bereits vorhandene Gebäude aufgebaut und eingerichtet. Rund 1.400 Quadratmeter konnten so zusätzlich entstehen. Knapp 4,4 Millionen Euro wurden dafür investiert. „Mit beiden Neubauten herrschen nun optimale Voraussetzungen im Hinblick auf die Alleinstellungsmerkmale Geriatrie, Geburtszentrum und Kinderzentrum am St. Marien-Hospital Düren“, so Dipl.-Kfm. Bernd Koch, Geschäftsführer der ctw.

Das komfortable Ausstattungskonzept in der neuen und in der Region einzigen Geriatrie-Station setzt nicht nur in Düren einen Meilenstein in der Krankenhausversorgung von geriatrischen Patienten. Auf die bereits in Betrieb befindlichen Kreißsäle erhält das geburtshilfliche Zentrum schon jetzt sehr positive Rückmeldungen von Patientinnen und Angehörigen gleichermaßen.
Besonderen Dank sprach Koch bei der Begrüßung den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Patientinnen und Patienten für die Geduld während der Bauphase aus. Ebenfalls galt der Dank in besonderem Maße dem ersten Bürger der Stadt Düren, Paul Larue und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Finanzen, Beteiligungen und Wirtschaftsförderung, Stefan Weschke, für die außerordentliche Unterstützung der Krankenhaus-Projekte in Düren.

Der geburtshilfliche Bereich im Birkesdorfer Krankenhaus verfügt nun über vier Kreißsäle, drei Multifunktionsräume, modernste Ultraschalldiagnostik und über eine zentrale CTG-Überwachung (Wehenschreiber), mit der gleichzeitig die Wehen der Mutter und die Herztöne des Kindes gemessen werden. Die Kreißsäle in frischen hellen Farben sind mit breiten Betten ausgestattet, mit Gebärstuhl, Sprossenwand und Seilen, Pezzibällen, Kuschelcouch und Geburtswanne mit kabelloser Überwachung des Kindes. Zusätzliche Sicherheit bietet der Eingriffsraum im Kreißsaalbereich, um in Notfällen schnelle Hilfe leisten zu können.

„Wir freuen uns über die Fertigstellung der Kreißsäle und Multifunktionsräume. Diese werden zum Beispiel für eine längere Überwachung genutzt. Die Sicherheit für Mutter und Kind steht für uns im Vordergrund und mit dem Neubau möchten wir unseren geburtshilflichen Schwerpunkt weiterentwickeln“, erklärt Prof. Dr. med. Gerd Crombach, Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Dürener St. Marien-Hospital.

Die Geburtshilfe ist gemeinsam mit der Birkesdorfer Kinderklinik das in der Region einzige Perinatalzentrum Level 1 und für Risikoschwangerschaften und die Versorgung von Risikokindern optimal ausgerichtet. Die Kinderklinik verfügt außerdem über eine Intensivstation für Frühgeborene und Neugeborene (neonatologische Intensivstation). Diese Sicherheit für Mutter und Kind nutzen sowohl werdende Mütter mit Risiko- als auch mit unkomplizierter Schwangerschaft. Im Birkesdorfer Krankenhaus werden jedes Jahr etwa 1300 Kinder geboren. Als nächstes wird die Gynäkologisch-Geburtshilfliche Station umgebaut werden, sodass dann 1- und 2-Bett-Zimmer in ausreichender Zahl den Patientinnen zur Verfügung stehen werden.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des St. Marien-Hospitals ist die Altersmedizin (Geriatrie). „Der demografische Wandel führt auch in Düren dazu, dass immer mehr alte und ältere Menschen geriatrisch versorgt werden müssen“, erklärt der Chefarzt der Geriatrie, Dr. med. Stefan Schreiber, die steigende Nachfrage in dem Bereich. Denn mit dem Alter werden auch die altersspezifischen Krankheiten zunehmen. Die neue und in der Region einzige Geriatrie-Station ist sehr komfortabel ausgestattet und setzt damit nicht nur in Düren einen Meilenstein in der Versorgung von geriatrischen Patienten.

Die Aufgabe der geriatrischen Abteilung ist es, die im Alter typisch und besonders oft, meist gleichzeitig, auftretenden Gesundheitsstörungen zu behandeln und Maßnahmen zu ergreifen, um die (Teil-) Mobilität und Selbstständigkeit der Patienten zu erhalten oder wiederzuerlangen. Das therapeutische Team, zusammengesetzt aus Ärzten, Fachkräften für Krankenpflege, Physio-, Ergo- und Sprachtherapeuten bzw. Sozialarbeitern, bei Bedarf Ernährungsberatern oder Seelsorgern, behandelt die Patienten nach einem ganzheitlichen Therapiekonzept. Die den individuellen Patientenbedürfnissen angepasste Behandlung verhilft eine funktionelle Erholung zu erreichen bzw. eine Verbesserung oder Wiedererlangung von Mobilität und Selbstständigkeit zu ermöglichen. Seit dem letzten besteht zudem das alterstraumatologische Zentrum (ATZ) im St. Marien-Hospital mit speziellen Kompetenzen für die optimale Versorgung von älteren verletzten Menschen. Die Abteilung für Unfallchirurgie und die Abteilung für Geriatrie erfüllen gemeinsam den Anforderungskatalog für ein ATZ.

Bürgermeister Paul Larue würdigte in seinem Grußwort die Arbeit im St. Marien-Hospital in Düren. Er war mit seiner Familie bereits mehrfach dort und fühlte sich gut bis sehr gut aufgehoben. Die Geriatrie sei eine Birkesdorfer Spezialität, sodass eine ausgezeichnete medizinische Versorgung in vielen Facetten vorhanden sei.

Raoul Pöhler, Stellvertreter des Landrats des Kreises Düren, sah die richtigen investiven Entscheidungen getroffen. Er versicherte, dass der Kreis zur Seite stehe, „wenn Sie uns brauchen“ und erklärte, dass man zu schätzen wisse, „wer Sie sind und wie Sie Ihre Arbeit verrichten“, mit Blick auf den Träger ctw.

Prof. Dr. med. Gerd Crombach, Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, sprach über die positives Entwicklungsschritte der Klinik bis in die Gegenwart. Er berichtete von seinem Vertrauen in die Abteilung und das seiner Kinder, denn seine Enkelkinder sind hier zur Welt gekommen, obwohl aufgrund der Wohnsitze auch andere und größere Städte in Betracht gekommen wären. Solch ein Vertrauen wünschte er sich auch für die Zukunft.

Dr. med. Stefan Schreiber, Chefarzt der Geriatrie, beschrieb beispielhaft, dass es wichtig sei, den Patienten in interdisziplinärer Zusammenarbeit die Würde und auch Lebensqualität zurückzugeben und hob in diesem Zusammenhang die engen Absprachen mit den Hausärzten hervor. Abschließend zitierte er einen Jeremia-Vers: ‚Suchet der Stadt Bestes‘, und kam zum Schluss, dass „wir dies erreichen können und dass es gelungen ist“.

Zwischen den Ansprachen sorgte das Duo Avilés für einen schönen musikalischen Rahmen. Zum Abschluss des Festaktes weihte Pfarrer Rainer Mohren die neuen Bereiche feierlich ein, nachdem er, Pfarrerin Irene Weyer und Gemeindereferentin Maria Oude Lansink darauf eingestimmt hatten.

Auf der Internetseite www.marien-hospital-dueren.de befinden sich Fotos der beiden neuen Bereiche.