Kreis Düren: Die Kreise Düren und Euskirchen treiben den Breitbandausbau in ihren Städten und Gemeinden gemeinsam voran. Landrat Wolfgang Spelthahn und sein Euskirchener Amtskollege Günter Rosenke hatten sich im November 2014 gemeinsam mit den Kommunen auf den Schulterschluss verständigt, um beim weiteren Breitbandausbau in den beiden Nachbarkreisen im Namen möglichst vieler Endverbraucher sprechen zu können.


Markterkundungsverfahren läuft zurzeit

Zurzeit läuft das sogenannte Markterkundungsverfahren. Auf der Ausschreibungsplattform des Bundesbreitbandbüros wurde Mitte Juni ein an alle Netzbetreiber gerichtetes Schreiben veröffentlicht. Ziel ist es, die Netzbetreiber zu ermitteln, die bereit und in der Lage sind, unzureichend versorgte Haushalte und Gewerbegebiete in den beiden Kreisen ohne öffentliche Zuschüsse ans Breitbandnetz anzuschließen. Das soll dann innerhalb der nächsten drei Jahre geschehen, wobei eine Übertragungsgeschwindigkeit von 30 oder mehr Mbit/s vorausgesetzt wird, vor allem bei der Versorgung von Gewerbegebieten.
Datenbasis für die weitere Planung

Darüber hinaus verschaffen sich die beiden Kreise auf diesem Weg einen Überblick über die in nächster Zeit beabsichtigten Ausbaumaßnahmen der Netzbetreiber.  Sollte sich ein Vorhaben wirtschaftlich nicht rechnen, soll die Deckungslücke beziffert werden. Diese Abfragen sollen bis Mitte Juli abgeschlossen sein.

Parallel dazu zeichnet ein Fachbüro zurzeit ein aktuelles, flächendeckendes Bild der Breitbandversorgung in den beiden Kreisen und erfasst dabei auch die für den weiteren Ausbau bereits vorhandene nützliche Infrastruktur. Die Ergebnisse dieser Erhebung und der Markterkundung sollen Ende August vorliegen. Die Daten werden dann tabellarisch und kartografisch aufbereitet.
Schulterschluss stärkt die Verhandlungsposition

"Wenn wir den Gesamtüberblick über den jetzigen Stand und die geplanten Ausbaumaßnahmen der Netzbetreiber haben, dann können wir im Interesse der rund 450.000 Menschen in unseren beiden Kreisen gezielt handeln und verhandeln. Schnelles Internet ist unverzichtbar. Lücken in der Breitbandversorgung sind ein Standortnachteil, den sich niemand leisten kann", blickt Landrat Wolfgang Spelthahn nach vorne. Mit dem  Markterkundungsverfahren habe man zudem die Voraussetzung geschaffen, gegebenenfalls öffentliche Fördermittel für den Ausbau beantragen zu können.
Erste Initiative hat 19.000 Haushalte erreicht

2009 hatte der Kreis Düren eine erste Breitbandinitiative gestartet und dafür einen Teil seiner Mittel aus dem Konjunkturpaket II eingesetzt.   Dadurch erhielten 19.000 Haushalte und Gewerbetreibende Zugang zum schnellen Internet. Wegen des steigenden Datenvolumens gilt die seinerzeit angestrebte Übertragungsgeschwindigkeit von  16 Mbit/s heute nicht mehr als Zielmarke.