Düren: Kulturaustausch funktioniert auf vielen Ebenen – in Düren auch in der „Fünften Jahreszeit“. Das bewies der Empfang für den Aachener Prinzen Bernd I., der ein waschechter Dürener ist, im Leopold-Hoesch-Museum durch Bürgermeister Paul Larue, Museumsdirektorin Dr. Renate Goldmann und das amtierende Dürener Prinzenpaar Frank I. und Gaby II. (Heisinger)

Die Aachener Tollität Bernd I. (Marx) erschien mit imponierendem Hofstaat in wunderschönen Kostümen, dem venezianischen Karneval entlehnt, Vertretern des Elferrats des traditionsreichen Aachener Karnevalsvereins und begleitet von den beiden Pagen Lionel und Julius, im tatsächlichen Leben die Söhne des Aachener Karnevalsprinzen. Natürlich war auch die Gattin des Prinzen mit von der Partie.

Die Stimmung war mitreißend: Ein Aachener Gast legte mit „Hausherrin“ Renate Goldmann eine kesse Sohle aufs Museumsparkett, und es wurde so ansteckend geschunkelt, dass sogar Ehrengast Hannes Schobesberger, Bürgermeister der österreichischen Partnerstadt Altmünster, bei der Ausübung dieser Tätigkeit beobachtet werden konnte, und die roten Banner der Sparkasse Düren, die diesen karnevalistischen Austausch im Leopold-Hoesch-Museum unterstützte, in Schwingung versetzt wurden.

In den letzten Jahren hatte Prinz Bernd sich aktiv im Aachener Karneval eingebracht und war so zu seinem hohen Amt in der Kaiserstadt gekommen. „Ich freue mich, dass die Durststrecke zu Ende ist und wir auch in Düren wieder ein Prinzenpaar haben.“, begrüßte er Frank I. und Gaby II.

Zum Aachener Gefolge gehört auch der Dürener Geschäftsmann Marcus Quadflieg als Aiutante (Adjutant) und der aus Düren stammende Pfarrer Ralf Freyaldenhoven, der im Gewand des Feldpredigers während der Session Prinz Bernd begleitet. Er nutzte das Rednerpult der Stadt Düren als Kanzel und Bütt und machte sich getreu des Aachener Karnevalsmottos „Janz jeck op Kejser Karl än Karneval...“ im Karlsjahr einen Reim auf das Verhältnis von Kaiser Karl zu Düren und Aachen, der eindeutig vom Dürener Lokalpatriotismus geprägt war: „In Düren tat Karl feiern und jagen - in Aachen über Schmerzen klagen.“

 „Es ist sicherlich ein Highlight meiner Session, den Aachener Prinzen hier zu treffen“, betonte Kinderprinzessin Jana I. (Leßenich) und erwies sich mit dieser souveränen Begrüßung vom Scheitel bis zur Sohle ihres Amtes würdig. Sie krönte die gute Stimmung beim Empfang mit ihrem Karnevalslied.

Prinz Bernd nutzte die Gelegenheit, den Dürener Bürgermeister für die Karnevalszeit um die Einrichtung einer „Kölsch-Flat“ und einer „Knöllchenfreien Zone“ in der Weierstraße zu bitten. Bürgermeister Paul Larue bewies mit seiner Antwort, dass er die städtische Ordnung nicht mal für die närrischen Tage außer Kraft zu setzen gewillt ist, aber persönlich sehr viel Verständnis für derartige jecke Forderungen hat, indem er versprach, alle eventuell bis Aschermittwoch anfallenden Knöllchen des Aachener Prinzen aus seiner eigenen Tasche zu bestreiten.