Düren: Am zweiten Annakirmes-Wochenende musste die Polizei wieder bei einigen Körperverletzungsdelikten Maßnahmen gegen Akteure einleiten. Dazu wurden Diebstähle registriert. Die Gesamtbilanz für den Verlauf aller Kirmestage liegt mit knapp 50 Einsätzen etwas unterhalb dem Niveau der Vorjahre.

Bereits am Donnerstagabend hatte es gegen 21:00 Uhr eine Schlägerei an einem Autoscooter gegeben. Die eingesetzten Beamten trafen dort einen 15-Jährigen aus Langerwehe an, der mit Gesichtsverletzungen vom Rettungsdienst behandelt und vorsorglich im Krankenhaus untersucht werden musste. Wie der Jugendliche mitteilte, sei er aus einer Gruppe junger Männer heraus grundlos provoziert und geschlagen worden. Die Täter hatten sich bereits entfernt.

Am Freitagnachmittag, gegen 17:30 Uhr, hatte ein 45-Jähriger aus Düren an einem Fahrgeschäft mit einer Wasserpistole herum gespritzt. Als es dann Streit mit Umstehenden gab, entstand ein Tohuwabohu, in dem der Dürener mit Pfefferspray um sich gesprüht haben soll. Dann kam es zu wechselseitigen Rangeleien. Vier Personen erlitten dabei leichte Augenverletzungen. Der 45-Jährige trug eine kleine Gesichtsverletzung davon. Manche Beteiligte hatten sich vor Eintreffen der Polizei bereits entfernt. Die Polizei wird die Angelegenheit im Rahmen eines Strafverfahrens noch aufzuklären versuchen. Die Beteiligten erhielten einen Platzverweis vom Festplatz.

Offenbar kurz nach dem Höhenfeuerwerk explodierte auch bei drei jungen Besuchern aus den umliegenden Gemeinden die Stimmungslage. Eine 16-Jährige war ihrem ein Jahr älteren Ex-Freund und dessen neuer Begleiterin begegnet. Ein bereits schwelender Streit wurde dann zum offenen Konflikt mit wechselseitigen Körperverletzungen. Zeugen mussten einschreiten und die drei Kontrahenten trennen. Die 16-Jährige zeigte später an, sie habe Kniestöße ins Gesicht bekommen.

Es hatte gerade Mitternacht geschlagen, da sorgte das rüpelhafte Verhalten eines derzeit unbekannten Täters für zwei leichtverletzte junge Männer aus Düren. Diese standen wartend in einer Schlange vor dem Herrenklo, als ihnen vom stillen Örtchen ein lauter Kerl hektisch entgegen kam, der offenbar mit Bekannten seine Platzrunde fortsetzen wollte. Da dem Unbekannten das Vorbeikommen an der Personenschlange nicht schnell genug ging, schlug er mit dem Ellbogen um sich, bevor er in der Masse verschwand. Ein 20-Jähriger musste in der Folge sogar kurzfristig die Hilfe der Sanitäter in Anspruch nehmen.

Um 01:45 Uhr wurden die Fußstreifen auf dem Kirmesgelände in Richtung Haupteingang entsandt. Dort hatte es eine Schlägerei gegeben. Einige Kirmesbesucher, die gut gelaunt zum Abschluss des Abends den Zapfenstreich mit Trillerpfeifen einleiteten, gerieten in den Fokus einer Gruppe junger Männer. Diese forderten das Einstellen des Pfeifens und setzten es handgreiflich durch. Ein 26-Jähriger aus Titz erlitt dabei Kopfverletzungen. Die Schläger flüchteten. Die Polizei hat aber bereits Hinweise auf deren Identität gewinnen können.

Schwere Verletzungen entstanden dann nur wenig später, gegen 01:55 Uhr, bei einer gefährlichen Körperverletzung durch einen namentlich noch nicht feststehenden Täter. Der Gesuchte, der möglicherweise an weiteren Körperverletzungsdelikten auf dem Kirmesgelände beteiligt gewesen sein könnte, soll sich gezielt einer Gruppe Dürener genähert haben, die auf der Cannstatter Straße auf ein Taxi wartete, so Zeugen. Der Mann provozierte. Dann habe er plötzlich einen gefährlichen Schlaggegenstand hervor gezogen und damit zwei 26-Jährige malträtiert. Beide Geschädigten erlitten Gesichtsverletzungen. Einer von ihnen wurde sogar schwer verletzt und musste durch den Rettungsdienst einem Krankenhaus zugeführt werden. Auch ein Pkw war bei den Auseinandersetzungen in Mitleidenschaft gezogen worden. Trotz einer polizeilichen Fahndung konnte der Täter in der Nacht nicht mehr angetroffen werden. Der als "südländisch" beschriebene Mann, der einen weißen Kapuzenpullover mit kleiner blauer Aufschrift im Brustbereich getragen hatte, wird jetzt im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen weiter gesucht.

Auch mehrere Diebstähle im Zusammenhang mit der Annakirmes wurden aufgenommen. So ereigneten sich zwischen Donnerstag und Sonntag vier bekannt gewordene Taschendiebstähle, bei denen Mobiltelefone oder Geldbörsen verschwanden. In der Nacht zum Samstag wurde auch der Wohnwagen einer Schaustellerfamilie von Unbekannten durchwühlt. Vermutlich war er nicht abgeschlossen. Gestohlen wurden Schmuck und Bargeld.

Die Polizei hat in allen Fällen Straf- und Ermittlungsverfahren eingeleitet. Sachdienliche Hinweise von Zeugen, die zu einzelnen Delikten Mitteilungen machen können, werden bei der Einsatzleitstelle unter der Rufnummer 02421 949-6425 entgegen genommen.