Hambacher Forst: Am Samstagmorgen haben neun Personen drei Bagger sowie zwei Förderbänder im Kraftwerk Niederaußem besetzt und dort Transparente angebracht. Der Betrieb wurde zwischenzeitlich durch das Aufstellen sogenannter Tripods (dreibeinige Holzkonstruktion) behindert. Zudem ketteten sich auch hier Personen an die Krananlagen. Am Mittag, gegen 13:30 Uhr, hatten Einsatzkräfte Bagger und Förderbänder wieder geräumt. Entsprechende Strafanträge wurden gestellt. Im Hambacher Forst laufen derweil weitere Maßnahmen der Unteren Bauordnungsbehörde. Um im Bereich "Gallien" ein Baumhaus erreichen zu können, wird eine Zuwegung geschaffen. Weitere Baumhäuser wurden im Bereich "Der Norden" geräumt. In einem Fall verließ ein Besetzer das Haus freiwillig. Um ein anderes Baumhaus nicht verlassen zu müssen, ketteten sich mehrere Personen mithilfe eines Betonquaders an - die Hände führten direkt in den Beton. Vor Ort äußerten Störer, dem Gemisch einen gesundheitsschädlichen Stoff beigefügt zu haben. Die Einsatzkräfte mussten hier Schutzanzüge anlegen, um die Maßnahmen fortsetzen zu können. Im Bereich "Gallien" entdeckten Beamte zudem ein Depot mit verschiedenen Gegenständen. Darunter zum einen Seile, Nägel und Schlösser, zum anderen Handschuhe mit Knöchelschutz und Vermummungsgegenstände. Letztere können genutzt werden, um sich einer Identifizierung zu entziehen. Im Bereich "Oak Town" konnten Einsatzkräfte zudem Material auffinden, dass zur Herstellung eines Katapults bereit gelegt worden war sowie Wurfmaterial. Gestern berichteten wir, dass Besetzer im Bereich "Oak Town" einen Schacht gemeldet hatten, in dem sich Personen befinden könnten. Zuständig ist hier die Feuerwehr Kerpen.

Im Laufe des Tages haben Polizeibeamte insgesamt 62 Platzverweise erteilt und 22 Personen in Gewahrsam genommen. Zudem gab es 34 Festnahmen. Neun Personen wurden leicht verletzt. An der Mahnwache an der L 257, zwischen Morschenich und Buir, waren in der Spitze bis zu 300 Teilnehmer zugegen.