Hambach / Morschenich: Wie bereits gemeldet, durchsuchte die Polizei heute Morgen das Wiesencamp am Rande des Hambacher Forstes.

 

Die Beamten fanden eine Vielzahl an Beweismitteln, u.a. mehrere Zwillen und Schutzschilde, Hieb- und Stichwaffen, eine Kiste voll mit selbstgebauten Krähenfüßen, einen Nagelgurt, eine Lock-on Vorrichtung sowie als Brennsätze zu nutzende Pyrotechnik und Lunten (Zündschnüre für Molotowcocktails). Zudem stellten die Beamten zur Gefahrenabwehr diverse Gegenstände, u.a. Holzpaletten und große Wassertanks, welche bereits in der Vergangenheit als Baumaterial für Barrikaden genutzt wurden, sicher. Unter mehreren Barracken entdeckten die Durchsuchungskräfte tiefe Löcher, augenscheinlich als geplantes Tunnelsystem angelegt. Diese wurden zur Gefahrenabwehr mit Beton verfüllt, nachdem man festgestellt hatte, dass sich keine Personen darin befanden. Etwa 40 Personen wurden im Wiesencamp angetroffen und kontrolliert. Insgesamt wurden 21 Personen in Gewahrsam genommen und zum Polizeigewahrsam nach Aachen gebracht, da sie ihre Personalien nicht angaben oder ihre Personalpapiere nicht mitführten. Drei weitere Personen wurden vorläufig festgenommen, eine männliche Person leistete bei ihrer Identitätsfeststellung Widerstand, eine versuchte zu fliehen und bei einer weiteren wurde ein Verstoß gegen das Waffengesetz festgestellt; zudem wurde letzterer mit Haftbefehl gesucht. Eine jugendliche Person hielt sich ohne Erziehungsberechtigte ebenfalls im Camp auf; der Junge wurde dem zuständigen Jugendamt übergeben. Alle anderen Bewohner des Camps erhielten bis zum Ende der polizeilichen Maßnahmen einen Platzverweis. Das zuständige Umweltamt der Gemeinde Düren war ebenfalls vor Ort und begutachtete die teils großflächige Vermüllung im Bereich des Wiesencamps. Weitere Folgemaßnahmen übernimmt das Umweltamt und prüft in eigener Zuständigkeit weitere Maßnahmen. Eine in der Nähe der Wiese stattfindende Mahnwache sowie ein spontaner Demonstrationszug von Aktivisten verliefen ohne Störungen. Im Rahmen des Einsatzes fanden Beamte an angrenzenden Waldwegen insgesamt drei verdächtige Gegenstände. Ein Spezialist des LKA stellte fest, dass es sich bei diesen erneut um Sprengmittelattrappen handelte und stellten diese sicher. Der gesamte Einsatz verlief ohne Störungen.