Düren: Erster Ebola Fall in Europa. Eine Krankenschwester im Spanischen Madrid hat sich mit der Seuche Ebola angesteckt.  Was würde das Krankenhaus Düren tun, wenn dort ein Ebola Fall auftreten würde?


Wie Christoph Lammertz, Pressesprecher des Krankenhaus Düren  unserem Magazin mit teilte, habe das Krankenhaus Düren mit seinem hausinternen Zentrum für Infektiologie und Krankenhaushygiene (ZIK) genaue Verfahrensanweisungen für den Fall, dass ein Verdachtsfall von Ebola auftritt. Dabei stehen neben der Stabilisierung des betroffenen Patienten die wirkungsvollen Isolierungsmaßnahmen natürlich im Vordergrund, um Infektionen von Personal, Mit-Patienten oder Besuchern auszuschließen. Der zweite Schritt wäre dann die Verlegung des Patienten in eine spezialisierte Klinik.


Was ist Ebola?
Ebola ist eine seltene und lebensbedrohliche Infektionskrankheit. Sie gehört zu den sogenannten viral hämorrhagischen Fiebererkrankungen (VHF) und wird durch das Ebolavirus (EV) verursacht. In der Fachliteratur gängige Bezeichnungen für Ebola sind Ebola Virus Disease (EVD) und Ebola Hämorrhagisches Fieber (Ebola HF).
Die Gattung Ebolavirus wird in fünf Virus-Arten unterteilt: Zaire, Sudan, Taï Forest, Bundibugyo und Reston. Reston ist als einzige Gattung nicht humanpathogen. Beim aktuellen Ausbruch in Westafrika handelt es sich um das Zaire-Ebolavirus. 


Wie wird Ebola übertragen?
Das Ebolavirus kann von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Übertragung erfolgt über direkten körperlichen Kontakt zu Ebolafieber-Patienten oder –Verstorbenen, insbesondere durch direkten Kontakt mit deren Körperflüssigkeiten, z.B. Blut, Speichel, Schweiß, Urin, Stuhl oder Erbrochenem. Bevor Symptome auftreten, sind mit dem Ebolavirus infizierte Menschen nicht ansteckend.Eine Übertragung ist auch über Gegenstände möglich, die mit infektiösen Flüssigkeiten in Kontakt gekommen sind, z. B. Nadeln, Operationsbesteck, Kleidung oder Bettwäsche. Auch bei Kontakt mit infizierten Tieren oder infektiösen Tierprodukten kann das Ebolavirus auf den Menschen übergehen, z.B. bei der Jagd, bei der Fleischzubereitung oder beim Verzehr von nicht ausreichend gegartem Fleisch (sogenanntes „Bushmeat“), das von Tieren aus betroffenen Gebieten stammt.


Wie lange ist die Inkubationszeit?
Die Inkubationszeit beträgt mindestens zwei, meist jedoch acht bis zehn Tage, und nach 21 Tagen kann man davon ausgehen, dass nicht mehr mit einer Erkrankung zu rechnen ist.

Was passiert wenn ein Ebolafieber-Fall nach Deutschland eingeschleppt wird?
Es besteht nur ein geringes Risiko, dass eine mit dem Ebolavirus infizierte Person nach Deutschland einreist. Sollte dennoch ein Patient einreisen, ist eine Ausbreitung des Ebolavirus in Deutschland aufgrund der guten medizinischen Versorgung und Vorbereitungen auf solche Ereignisse praktisch ausgeschlossen.

Wenn bei Flugreisenden während des Fluges ebolatypische Symptome auftreten, sollte der Pilot gemäß den internationalen Gesundheitsvorschriften den entsprechenden Flughafen, der den Status eines Sanitätsflughafens haben muss, informieren. Dort würde der Patient isoliert und von einem Arzt des zuständigen Gesundheitsamts befragt. Bei Erhärtung des Verdachts auf Ebolafieber würde der Reisende zur Diagnostik und Behandlung in eine Sonderisolierstation gebracht. Gleichzeitig würden Personen, die in engem Kontakt mit solchen Patienten waren (Sitznachbarn und Personen, die den Patienten direkt betreut haben) vom Gesundheitsamt registriert und gebeten, in den nächsten 21 Tagen (maximale Inkubationszeit) auf ebolatypische Symptome zu achten.


Falls eine mit dem Ebolavirus infizierte Person erst in Deutschland erkrankt, würde sie - sobald der begründete Verdacht auf Ebolafieber feststeht - ebenfalls in eine Sonderisolierstation eingewiesen. Alle Personen, die mit ihr engen Kontakt hatten, werden vom zuständigen Gesundheitsamt durch Befragung des Patienten und dessen Angehörigen oder Betreuern ermittelt und registriert, über die mögliche Infektion informiert und in ihrem Alltagsumfeld 21 Tage lang auf ebolatypische Symptome hin überwacht.Bevor Symptome auftreten, sind mit dem Ebolavirus infizierte Menschen nicht ansteckend.