Kreis Düren: Riesige, runde Strohballen liegen zurzeit auf den Stoppelfeldern. Ein großes Exemplar kann bei einer Breite von 1,20 Meter gut und gerne 150 bis 180 Kilogramm auf die Waage bringen. Die Zunahme der runden Riesen auf dem Acker im Verlauf der vergangenen Jahre ist nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen auf die Arbeitszeitersparnis zurückzuführen.


 
Die je Hektar anfallende Strohmenge entspricht im Durchschnitt der 1,2-fachen Kornmasse. Bei einem Kornertrag von acht Tonnen je Hektar fallen durchschnittlich neun Tonnen Stroh an. Zuerst wird das Getreide gemäht, anschließend werden die Körner aus den Ähren entfernt und das Korn vom Stroh getrennt. Nach der Reinigung werden die Körner im Korntank des Mähdreschers gesammelt. Ist dieser ausreichend gefüllt, kommen die Körner auf Transportfahrzeuge und werden abtransportiert. Das Stroh hingegen verbleibt noch auf dem Feld. Dazu wird es entweder zur Einarbeitung lose auf dem Acker verteilt oder zu Ballen gepresst.
 
Während die Bergung von kleineren Strohballen oft von Hand  erfolgt und hierfür mehrere Arbeitskräfte nötig sind, kann die Bergung der großen Rundballen von einer Arbeitskraft bewältigt werden. Hierzu nimmt der Landwirt die Ballen mit der Frontgabel des Treckers auf und transportiert sie zur Lagerstätte. Die Ballen werden in Betrieben mit Schweine- und Rinderhaltung als Einstreu verwendet. So können die Ballen im Stall einfach, wie ein Teppich, abgewickelt und anschließend mit der Gabel verteilt werden. Aus Nordrhein-Westfalen wird auch viel Stroh nach Holland exportiert, wo es mit Pferdemist vermischt als Nährboden für Champignons genutzt wird.
 
Die 12 bis 15 Kilogramm schweren kastenförmigen Kleinballen sind leichter zu transportieren und vor allem bei Pferde- und Kleintierhaltern besonders beliebt.
 
Ackerbaubetriebe verwenden das geerntete Stroh auch gern zur Bodenverbesserung. Hierfür wird das zerkleinerte Stroh breitflächig auf dem Feld verteilt und anschließend mit dem Boden vermischt. Durch die Strohdüngung führt der Landwirt dem Boden organische Substanz und die darin enthaltenen Nährstoffe zu. So verbessert sich die Struktur des Bodens. Außerdem wird die Erosionsgefahr vermindert, was dem Umweltschutz dient.

Bild: MarkusHagenlocher -CC BY-SA 3.0