Niederzier: So ziemlich alles, was man rund um das Thema "Auto fahren" falsch machen kann, hat ein 42 Jahre alter Mann aus Südlohn am frühen Sonntagabend in die Tat umgesetzt.
Gegen 18:55 Uhr hatte er mit seinem Pkw die B 56, aus Richtung Düren kommend, in Richtung Jülich befahren, gefolgt von einer 42-jährigen Frau aus Eschweiler. Sie befand sich in ihrem Wagen hinter dem Mann und beobachtete das weitere Geschehen: An der mittels einer Lichtsignalanlage geregelten Kreuzung zur Industriestraße missachtete der Südlohner das für ihn geltende Rotlicht und fuhr in den Kreuzungsbereich ein. Zeitgleich näherte sich allerdings, aus seiner Sicht von rechts, ein mit vier Personen besetztes Auto auf der Industriestraße. Dessen 42-jährige Fahrerin aus Düren beabsichtigte, nach links auf die B 56 abzubiegen und ihre Fahrt in Richtung ihres Wohnortes fortzusetzen. Als sie den späteren Unfallverursacher erblickte, drückte sie auf das Gaspedal, um einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug des späteren Unfallverursachers zu verhindern. Dieser prallte bei dem seinerseits eingeleiteten Ausweichmanöver gegen den Mast einer Lichtsignalanlage, geriet ins Schleudern und kam rücklings im Graben zum Stehen.
Während die Dürenerin und ihre drei Familienangehörigen im Alter von 21 bis 65 Jahren mit dem Schrecken davonkamen, verletzte sich der Unfallfahrer vermutlich leicht. Doch anstatt sich vor Ort helfen zu lassen, ergriffen er und sein ebenfalls leicht verletzter, 38-jähriger Beifahrer fußläufig die Flucht. Sie konnten beide im Zuge sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen angetroffen werden. So stellte sich heraus, dass der Unfallfahrer im Vorhinein Betäubungsmittel konsumiert hatte.
Ferner klagte er über körperliches Unwohlsein und wurde daher mittels RTW einem Krankenhaus zugeführt.
Im Rahmen der Unfallaufnahme durch die eingesetzten Beamten wurde der Pkw des Unfallfahrers sichergestellt. Ihm selbst wurde eine Blutprobe entnommen. Sein Beifahrer konnte nach Feststellung der Personalien vor Ort entlassen werden und auch die Familie aus Düren trat nach Abschluss der getroffenen Maßnahmen den Heimweg an. Zurück blieb am Ende ein Sachschaden von etwa 5000 Euro, zusammen mit der noch ungeklärten Frage nach der Fahrerlaubnis des 42-Jährigen. Die Ermittlungen dauern daher weiter an.