Kreis Düren: Hochschnellende Zahlen der Motorradunfälle in den ersten warmen Frühlingstagen - vielleicht schöne Tage, wie sie gerade dieses Wochenende zu erwarten sind - werden auch zu Beginn der Motorradsaison 2014 befürchtet - zeigen zumindest die Erfahrungen der vergangenen Jahre und sprechen hierzu eine deutliche Sprache. Das Überschätzen der eigenen, noch ungeübten Fähigkeiten - Straßen, die noch Verunreinigungen der vergangenen Wintertage aufweisen oder auch Straßen, die in Waldschneisen und auf Brücken noch nicht abgetrocknet sind, erhöhen das Unfallrisiko immens.

Und dennoch, am Ende der so langen Winterpause reizt es die Biker endlich wieder am Gasgriff zu drehen und die Freiheit auf zwei Rädern genießen zu können.

Zwar erlaubt das Saisonkennzeichen oder die erneute Zulassung der Maschine wieder das Fahren auf zwei Rädern, doch fehlt fast allen Fahrern noch die Routine für die meist schweren und schnellen Motorräder. Entsprechend vorsichtig sollten die ersten Ausfahrten angegangen werden. Das beginnt mit der Kontrolle des Zweirads, der Überprüfung der Fahrerausstattung und letztlich dem Fahren an sich. Sind Bremsen und Beleuchtung in Ordnung? Gibt es undichte Stellen an der Maschine oder gar lose Teile? Bei diesem Check ist auch die Kontrolle des Reifenprofils und des Fülldrucks ein absolutes Muss. Ein zu niedriger Fülldruck beeinflusst das Fahrverhalten des Motorrades erheblich. Die Fahrstabilität leidet und der Bremsweg verlängert sich. Auch wenn der Luftdruck stimmt, gibt es gute Gründe, sich am Gasgriff zunächst zurück zu halten und defensiv zu fahren. Gerade zu Saisonbeginn sind die Risiken besonders hoch. Die anderen Verkehrsteilnehmer müssen sich erst wieder an die schmalen Motorradsilhouetten und an deren Geschwindigkeiten gewöhnen.

Vom vergangenen Frost aufgerissene Fahrbahndecken oder vom Winter verbliebenes Streugut bergen für den Zweiradfahrer - anders als beim Autofahrer - hohe Unfallgefahren. Die im Frühjahr einsetzende landwirtschaftliche Betriebsamkeit bilden für die Biker zusätzliche Risiken. Vom Acker hinterlassenes Erdreich auf der Straße setzt den Grip der Motorradreifen erheblich herab. Unkalkulierbar kann dem Zweiradfahrer so das Bike bei Kurvenfahrten oder beim Bremsen entgleiten und zu folgenschweren Unfällen führen. Erfahrene Biker wissen: sie müssen sich erst wieder "einfahren". Das von außen beginnende Anfahren von Kurven und die richtige Schräglage, den wohl dosierten Einsatz der Bremsen an Vorder- und Hinterrad, das fehlerfreie Ausweichen und Umfahren plötzlicher Hindernisse - all dies will wieder gelernt sein....

So bieten auch dieses Jahr verschiedene private und organisierte Vereine entsprechende Sicherheitstrainings für Motorradfahrer gerade zu Saisonbeginn an, damit die Biker schnell wieder die nötige Sicherheit am Lenker finden.