Düren: Die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit liegt mittlerweile seit zehn Jahren fortlaufend in psychischen Erkrankungen begründet (etwa 32 Prozent aller Fälle)[1]. Das bedeutet: Knapp jede dritte Person, die berufsunfähig wird, leidet etwa unter Depressionen, Burnout oder anderen psychischen Problemen. Vor zehn Jahren machten diese Fälle nur rund 20 Prozent aus. Die Tendenz ist seit Jahren kontinuierlich steigend und auch durch die Pandemie nahmen psychische Probleme in der Weltbevölkerung zu[2]. Das hat das Berufsförderungswerk (BFW) Düren dazu veranlasst, gemeinsam mit dem interdisziplinären Team die Unterstützung und Integration psychisch vorerkrankter Menschen als Angebot zu installieren.
Neues Angebot für psychisch erkrankte Menschen in Düren
Berufliche Ziele erreichen und das tun, was einem Spaß macht – das wünschen sich Menschen ohne und mit Handicap. Das BFW Düren als Zentrum für berufliche Bildung bietet deshalb nun schon seit 61 Jahren eine Vielfalt bedarfsorientierter und flexibler Leistungsangebote, besonders für Menschen mit einer Sehbehinderung. „Unser Ziel ist es, diese Menschen auf dem Arbeitsmarkt einzugliedern bzw. bestehende Arbeitsverhältnisse zu sichern und den Betroffenen damit eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen“, so Geschäftsführerin Dr. Inge Jansen.
Um auch Menschen mit einer psychischen Vorerkrankung die richtige Hilfestellung zu ermöglichen, hat das BFW Düren die Kompetenzen erweitert, welche sich vor allem durch eine flexible Anpassung an die Bedürfnisse der Betroffenen auszeichnet. Mit dem umfangreichen lokalen Netzwerk betrieblicher Kooperationspartner:innen, Fachärzt:innen und Kliniken werden zudem die Chancen erhöht, gehandicapten Menschen zielgerichtet wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu verhelfen.
Integrationsmaßnahmen zum Wiedereinstieg in den Beruf
Angeboten werden am BFW Düren zwei neue Maßnahmen für nichtsehgeschädigte Menschen, die das Ziel haben, Menschen mit einem körperlichen und/oder psychischen Handicap den beruflichen Wiedereinstieg ermöglichen. Dabei handelt es sich einmal um ein mehrmonatiges Integrationsprogramm zur Rückkehr auf den allgemeinen Arbeitsmarkt, welches sich aus der gemeinsamen Entwicklung eines Fahrplans und der Durchführung von Praktika zusammensetzt. Außerdem wird eine duale Qualifizierung im Bereich der Fachlageristik angeboten, mit dem Ziel eines IHK-Abschlusses nach etwa zwei Jahren.
In einem kostenfreien Erstgespräch können die Angebote genauer erläutert und ein maßgeschneiderter Vorschlag der Maßnahmeninhalte gemeinsam entworfen werden. Weitere Informationen zur Anmeldung gibt es unter www.bfw-dueren.de.
[1] Die Ratingagentur Morgen & Morgen erhebt jedes Jahr, warum Menschen aus gesundheitlichen Gründen ihre Arbeit aufgeben müssen: http://www.morgenundmorgen.com/downloadcenter/PRESSEMITTEILUNGEN/2021_05_5_PM_MM_BU_Rating.pdf
[2] Kunzler, A.M., Röthke, N., Günthner, L. et al. Mental burden and its risk and protective factors during the early phase of the SARS-CoV-2 pandemic: systematic review and meta-analyses. Global Health 17, 34 (2021). https://doi.org/10.1186/s12992-021-00670-y