Jülich (pm/pol) Unangenehme Einsätze sind für die Polizei Alltagsgeschäft. Dennoch brachte sich ein wie wahnsinnig gebärdender Jülicher in der Nacht zum Montag durch die Intensität seiner Ausfallerscheinungen nachdrücklich auch in die Erinnerung der eingesetzten Beamten.

 

Kurz nach 02:00 Uhr erhielt die Polizei den Hilferuf eines Bewohners in der Stetternicher Straße. Demnach war ein Fremder ins Haus eingedrungen. Als die ersten Beamten nur wenig später an dem am Stadtrand liegenden Wohnobjekt eintrafen, wurden sie zunächst von quer auf der Straße verteilten Kleidungsstücken überrascht. Wie sich später bei der Befragung des Wohnungsinhaber heraus stellte, war dieser durch Geräusche aufmerksam geworden. Bei einer Nachschau traf der ahnungslose Jülicher auf ein bizzares Szenario. Ein ihm völlig unbekannter Mann, nackt und blutverschmiert, schlug das Fenster des Windfangs an seinem Domizil mit bloßen Händen ein und sprang anschließend durch die zerborstene Scheibe. Der Hausbewohner zog sich sicherheitshalber zurück und schloss dabei die Tür zwischen Windfang und Hausflur. Noch bevor er die Tür jedoch abschließen konnte, hatte der Wüterich auch an der Haustür die Verglasung ohne Hilfsmittel eingeschlagen, so dass sich der Bewohner weiter ins Gebäude zurück zog, hinter eine Tür ohne Verglasung. Der mit Schnittverletzungen übersäte Nackte gelangte ins Haus und schlug dort auch so heftig gegen eine Zwischentür, dass diese später erheblich beschädigt war. Als er sich dann auf den Weg ins Obergeschoss machte, traf die Polizei ein. Dort griff der nicht ansprechbare Mann unvermittelt die Beamten an. Letztlich konnte der ungewöhnlich aggressive Täter überwältigt und gefesselt in die Hände des Rettungsdienstes übergeben werden. Da er sich beim Eindringen durch die Glasscheiben zahlreiche offene Schnittverletzungen zugezogen hatte, waren auch die zwangsläufig mit ihm in Kontakt getretenen Polizeibeamten nicht ohne Blutanhaftungen davon gekommen. Drei Beamte hatten durch die massive Gegenwehr zudem leichte Verletzungen erlitten, die ärztlich behandelt werden mussten. Selbst im Rettungswagen traten Aggressionsschübe des Patienten auf, der als 23 Jahre alter Jülicher identifiziert werden konnte.

Da Hinweise bestanden, dass die Folgen von Rauschmittelkonsum seinen Zustand ausgelöst haben könnten, wurde ihm zu Beweiszwecken eine Blutprobe entnommen. Die Ermittlungen zu den Ursachen und Folgen dieser extremen Ausfallerscheinungen dauern derzeit an. Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet.