Düren: Gäste vom anderen Ende der Welt konnten Bürgermeister Paul Larue und Patric Ramacher, stellvertretender Leiter des Amtes für Feuerwehr und Rettungsdienst der Stadt Düren, in der Feuerwehr-Hauptwache begrüßen. Eine Abordnung der Kolonie Bergthal in Paraguay besuchte die evangelische Baptistenbrüdergemeinde in Düren, von der die Kolonie seit Jahren unterstützt wird. Bei der Gelegenheit wurden ihnen die Schlüssel für den Rettungswagen überreicht, den die Stadt Düren aufgrund eines einstimmigen Ratsbeschlusses dieser Siedlung in Lateinamerika zur Verfügung stellt.

„Das ist unser kleiner Beitrag, um den Kranken- und Rettungsdienst in dieser Region zu unterstützen“, betonte Bürgermeister Paul Larue. „Das medizinisch-humanitäre Engagement der Gemeinde dort ist beispielhaft.“ 

Bergthal hat rund 6900 Einwohner. Das dortige Missionskrankenhaus versorgt die Region in weitem Umkreis medizinisch. Edward Schulz von der Dürener Baptistengemeinde, der auch sachkundiger Bürger im Kulturausschuss ist, hatte sich sehr dafür eingesetzt, dass der von der Dürener Feuerwehr ausgemusterte, aber völlig funktionstüchtige Rettungswagen nach Paraguay geht, wo derzeit nur ein veraltetes Fahrzeug ohne Ausstattung im Einsatz ist. 

Der vom Kreis Düren aufgestellte Rettungsdienstbedarfsplan, so Patric Ramacher, legt eine Betriebsdauer für den Einsatz von Rettungsfahrzeugen von rund 6 Jahren oder 180 000 Kilometern fest. Danach müssen die Fahrzeuge ausgemustert werden. Die Stadt Düren hatte  bereits vor längerer Zeit ein solches Fahrzeug an die Partnerstadt Stryj in der Ukraine abgegeben. Beim kommenden Stadtfest erhält die bosnische Partnerstadt Gradačac ebenfalls eines. 

„Es ist eine neue Situation, dass das Fahrzeug diesmal nicht an eine Partnerstadt geht.“,  erläuterte  die zuständige Dezernentin Christine Käuffer bei der Übergabe in der Hauptwache „Wir wollen aber auch zukünftig solche Wege einschlagen, um zu helfen.“ 

In der Stadt Düren sind 5 Rettungswagen im Stadtgebiet im Einsatz sowie einer vom Deutschen Roten Kreuz, dazu 3 Notarztfahrzeuge und drei Krankentransportfahrzeuge, erläuterte Patric Ramacher. In der Kolonie in Paraguay muss das einzige Fahrzeug große Strecken zurücklegen. Ist eine Facharztbehandlung nötig, muss das Krankenhaus in der Hauptstadt angefahren werden. Deshalb herrscht in der Siedlung große Freude über das Dürener Fahrzeug, das zusammen mit medizintechnischer Ausrüstung die mehrwöchige Reise übers Meer nach Paraguay angetreten hat. Die Transportkosten übernimmt die Evangelische Baptistengemeinde in Düren.