TÜV Rheinland AG

Fast zwei Drittel aller Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland achten beim Spielzeugkauf auf unabhängige Prüfsiegel, ein Drittel tut dies sogar in jedem Fall. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey von Mitte Januar 2018 im Auftrag von TÜV Rheinland.

 

Die Umfrage zur internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg bestätigt nach Einschätzung der Fachleute von TÜV Rheinland nicht nur den hohen Stellenwert beispielsweise des GS-Zeichens bei Spielzeug, sondern auch die Bedeutung von Sicherheit beim diesen Produkten insgesamt. Rolf Ohlsen, Fachmann für Spielzeugprüfung bei TÜV Rheinland in Nürnberg: „Spielzeug wird von Kindern nicht nur dafür genutzt, wozu es gedacht ist. Beispiel: Babys und Kleinkinder nehmen Spielzeuge gern in den Mund. Entsprechend wichtig ist der bewusste Kauf von geeignetem Spielzeug, aber auch die Qualität beispielsweise in der Produktion.“ Prüfzeichen könnten hierbei eine wertvolle Orientierungshilfe sein.

Dies gilt auch bei ganz aktuellen Spieltrends wie beispielsweise Smart Toys. „Kuscheltier oder Puzzle und Puppe unterscheiden sich erheblich von Smart Toys und ferngesteuerten Modellautos. Aber eines haben sie gemeinsam: Sie sollen sicheren Spielspaß vermitteln möglichst ohne Risiken“, so Ohlsen. TÜV Rheinland als eines der weltweit führenden Prüfinstitute kontrolliert Spielzeuge deshalb in eigenen Prüflaboren in Asien, Amerika und Europa. Untersucht werden chemische Belastungen ebenso wie elektrische und mechanische Sicherheit. Auch Entflammbarkeitsprüfungen für Plüschtiere oder akustische Messungen bei Spielwaren, die Geräusche von sich geben, gehören dazu.

Wichtige Regeln beim Spielzeugkauf beachten

Verbraucher können aber auch selbst viel für sicheres Spielen tun, indem sie beim Einkauf nicht nur auf den Preis, sondern ebenso auf Qualität, Verarbeitung und Spielwert achten. Besonders wichtig ist es nach Erfahrung der Experten in punkto Sicherheit, nur aus Quellen zu kaufen, die einem bekannt sind, und dabei die Verarbeitung zu kontrollieren. Speziell bei Spielzeug für Kinder unter 3 Jahren gelten strenge Vorschriften. Spielzeuge, die nicht für diese Altersgruppe geeignet sind, müssen eigens mit einem Warnhinweis gekennzeichnet sein. Dies dient beispielsweise dem Schutz vor verschluckbaren Kleinteilen. Ohlsen: „Wenn Spielwaren auffällig riechen, lädt das nicht zum Kauf ein. Gestank gefällt Kindern genauso wenig wie Erwachsenen. Zudem könnten Schadstoffe enthalten sein.“

Vor dem Kauf hilft es, alle Sinne zu nutzen. Ohlsen: „Scharfe Ecken und Kanten oder lockere Teile sind nicht nur ärgerlich, sondern können gefährlich werden.“ Bei Spielzeug, das Geräusche oder Musik macht, unbedingt auch die Lautstärke kontrollieren. Vor allem bei Babys und Kleinkinder können laute Spielzeuge zu Schäden am Gehör führen. Für den Fall von Reklamationen müssen Hersteller oder Importeur auf der Verpackung oder dem Produkt genannt sein. Fehlt diese Angabe oder sind Beschreibungen und Hinweise nicht in deutscher Sprache verfasst, heißt es generell: Finger weg.

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Zusätzliche Prüfzeichen geben Orientierung

Zusätzliche Hilfestellung beim Kauf bieten Prüfzeichen von unabhängigen Prüforganisationen. Dazu zählen das GS-Zeichen für „geprüfte Sicherheit“ oder spezielle Zeichen von TÜV Rheinland für Schadstoffprüfungen sowie das Zeichen LGA tested Quality (Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit). Solche Prüfzeichen werden ausschließlich nach bestandener Kontrolle im Prüflabor vergeben. Darüber hinaus werden die Herstellungsbetriebe einer genauen Qualitätskontrolle durch Inspektoren unterzogen. Spielzeugexperte Ohlsen: „Prüfzeichen stellen eine zusätzliche, freiwillige Überprüfung der Produkte und Produktion dar, die über die Kontrollen des Herstellers selbst hinausgehen.“ Dies sei prinzipiell positiv zu bewerten.

Die repräsentative Umfrage der Marktforscher des Berliner Instituts Civey im Auftrag von TÜV Rheinland zeigt auch deutliche Unterschiede bei der Rolle von Prüfzeichen für Männer und Frauen: So achten fast 72 Prozent aller Frauen auf Prüfzeichen bei Spielzeugen, bei den befragte Männern sind es lediglich 58 Prozent. Für knapp 23 Prozent aller Befragten sind Prüfzeichen beim Kauf von Spielzeug nur von geringer oder ohne jede Bedeutung. Befragt wurden von Civey im Zeitraum von 11. bis 15. Januar 2018 über 9.700 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland.

 

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