Düren: Eine Delegation der Stadt Düren unter der Leitung des Ersten Beigeordneten der Stadt Düren, Harald Sievers, nutzte den Besuch in der Partnerstadt Gradačac in Bosnien-Herzegowina unter anderem, um sich über die Hochwasserkatastrophe, deren Langzeitfolgen und bereits angelaufene Hilfsmaßnahmen zu informieren. So sind nach dem Hilfeaufruf von Bürgermeister Paul Larue, der Partnerschaftsbeauftragten Katja Schmitz und dem seit Jahren für die Partnerschaft engagierten Marcus Seiler auf dem vom Roten Kreuz, Kreisverband Düren, vor knapp drei Wochen eingerichteten Spendenkonto inzwischen insgesamt rund 4.000 Euro eingegangen.

Das Geld geht vom Roten Kreuz in Deutschland ohne Abzüge an das Rote Kreuz in Gradačac, das die vom Hochwasser betroffenen Menschen in der Umgebung unterstützt. "In Gradačac waren die Schäden nicht so groß wie im flachen Land an Save und Bosna", erklärte Edis Dervišagić, Bürgermeister der Partnerstadt, den Gästen aus Düren. Doch im hügeligen Umland seien Täler unter Wasser gesetzt gewesen. Außerdem hätten dort über 300 Erdrutsche zu Problemen geführt. "Die Innenstadt von Gradačac ist kaum von Hochwasser betroffen", bestätigt Partnerschaftsbeauftragte Katja Schmitz. "Aber in den umliegenden Dörfern haben Erdrutsche, ausgelöst durch die Regelfälle und das Hochwasser, Schäden angerichtet. Wir haben Häuser gesehen, die so stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, dass sie unbewohnbar sind."

Gradačac hat Flüchtlinge aufgenommen, teils von der Gemeinde, teils von Privatleuten. Das Rote Kreuz verteilt an einer Ausgabestelle in Gradačac an bestimmten Tagen Grundnahrungsmittel, berichtet Marcus Seiler. Er war beeindruckt von den vielen jungen Menschen, die sich in Bosnien im Roten Kreuz engagieren.

Marcus Seiler und Lothar Koch aus Düren begleiteten ein Team des Roten Kreuzes mit Amir Kikic, dem hauptamtlichen Geschäftsführer des Roten Kreuzes in Gradačac, bei einem Einsatz in Domaljevac, der Nachbargemeinde der Dürener Partnerstadt. Auf einem kleinen Metallkahn suchten sie den Weg zwischen den Häusern, bedrängt von Heerscharen von Mücken, geschützt durch eine Atemmaske vor dem Gestank verwesender Tiere, ausgeschwemmter Klärgruben und aus den Fahrzeugen ausgetretenen Benzin und Öl. "Das Hochwasser ist bereits einige Tage vorbei, die Save hat sich wieder in ihr Bett zurückgezogen, doch hinter dem Deich steht nun die stinkende Brühe und umschließt noch immer viele Häuser und Siedlungen. Die meisten Menschen wurden zwar evakuiert, aber immer noch harren einige aus in den ersten Stockwerken", berichtet Marcus Seiler. Menschen, die nach dem Krieg mühsam alles wieder aufgebaut haben und nun fürchten müssen, wieder alles zu verlieren.

Der Wasserspiegel sinkt täglich um zehn Zentimeter. Doch wenn das Wasser ganz verschwunden ist, geht die Arbeit erst richtig los. Häuser müssen ausgetrocknet, neue Möbel, Türen und Fenster angeschafft werden. "Die Infrastruktur hat Schäden davon getragen durch unterspülte Straßen. Schäden am Trinkwassersystem und in der Stromversorgung sind zu erwarten", zieht Marcus Seiler eine vorläufige Bilanz der Langzeitschäden. "Das wird auch eine Herausforderung für das Rote Kreuz in Gradačac sein; hier werden wir auch materiell helfen müssen", meint Amir Kikic.

Da Hilfe auch langfristig nötig bleibt, appellieren die Mitglieder der Dürener Delegation und Bürgermeister Paul Larue noch einmal an die Hilfsbereitschaft der Dürenerinnen und Dürener. Auf das Spendenkonto des Roten Kreuzes unter der Kontonummer 1359006010 bei der Sparkasse Düren, BLZ: 395 501 10, Stichwort Hochwasser Gradačac, kann weiterhin gespendet werden.

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