Düren: Mit eindrucksvoller Gitarrenmusik von Markus Muschenich, einer betroffen machenden Rezitation von Kriegs- und Nachkriegsgedichten des Dürener Dichters Josef Schregel durch Walter Ullrich und einem prägnanten Kurzvortrag über den Verlauf des Ersten Weltkrieges durch Stadt- und Kreisarchivleiter Helmut Krebs wurde die vom Dürener Archiv erarbeitete Ausstellung „Für`s Vaterland in den Tod“ auf Schloss Burgau eröffnet. Sie ist dort noch bis zum 29. Juni zu sehen und Teil des Themenprogramms „Hundert Jahre ‚Großer Krieg‘ “, das der Dürener Kulturbetrieb gemeinsam mit dem Stadtmuseum Düren von April bis November 2014 zusammengestellt hat.

„Das Thema, das uns alle heute  herausfordert, ist –leider- alles andere als museal“, sagte Bürgermeister Paul Larue bei der feierlichen Eröffnung am „Internationalen Museumstag“. Bei der Vorbereitung der Themenreihe habe man noch geglaubt, das Gedenkjahr „Hundert Jahre Erster Weltkrieg“ vor dem Horizont europäischen Friedens begehen zu können. „Nun müssen wieder Millionen von Menschen mitten  in Europa um den Frieden fürchten!“

Während im Rahmen der Themenreihe im Dürener Stadtmuseum mit einer Ausstellung „Heimatfront“ die Auswirkungen des Krieges auf die Rurstadt und die Region beleuchtet wird und eine Ausstellung „Kunst und Psychiatrie“ des Leopold-Hoesch-Museums und des Papiermuseums Düren Arbeiten von Psychiatriepatienten der Dürener Klinik in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in den Blick nimmt, führt die dritte Ausstellung der Themenreihe auf Schloss Burgau vor Augen, was militärisch an der Westfront geschah. „Grundlage sind Kriegstagebücher und Kriegsakten der Kompanie- und Bataillonsführer des Reserve-Infanterie-Regiments 69, die das Stadtarchiv von privater Seite erhalten und ausgewertet hat.“ , erläuterte Helmut Krebs, und bedankte sich bei Bernd Hahne, dem Vorsitzenden des Stadtmuseum-Trägervereins, für die Hilfe bei der Präsentation und bei der Sparkasse Düren, „ohne deren  Unterstützung es die Ausstellung nicht gäbe.“    

Mit einem kurzen Überblick über den Ablauf des Ersten Weltkrieges vom „HurraPatriotismus“ bis zur schrecklichen Ernüchterung angesichts von zehn Millionen toter Soldaten auf allen Seiten, machte Helmut Krebs die Besucherinnen und Besucher sensibel für die in der Ausstellung zu sehenden Exponate. Die erschütternden Textdokumente werden ergänzt von Ausstellungsstücken: eine Uniform, Grußkarten, Granatensplitter oder ein winziges Stück Stacheldraht, das sehr beredt ist, wenn man weiß, wie viele Soldaten sich in diesen Drähten an der Front verfingen und einen grausamen Tod starben. „Die Ausstellung soll nicht verherrlichen, sondern die Sinnlosigkeit des Krieges verdeutlichen, die ein Historiker  ‚die Urkatastrophe des 20 Jahrhunderts‘ genannt hat!“, unterstrich Helmut Krebs.
Dem gleichen Zweck galt die Rezitation von Walter Ullrich, dem dienstältesten Intendant Deutschlands, der schon als Heinrich VIII. auf der Theaterbühne in Düren gestanden hat. Mit seinem Vortrag von Gedichten Josef Schregels aus der Zeit des Krieges und kurz danach rüttelte er das Ausstellungspublikum auf. Die Gedichte zeigen einen für den Krieg entflammten Patrioten, der langsam erkennt, wie viele Opfer dieser Krieg fordert, und nach dem Krieg mit einem Gedicht zur Linderung des Hungers der Kinder im deutschen Nachkriegswinter aufruft.

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