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Düren: Wegen des Verdachts auf Überbelegung und Verwahrlosung auf Grund von 28 gemeldeten Personen in einem vergleichbar kleinen Wohnobjekt, fand heute (25.06.) in den frühen Morgenstunden in einer Altbauimmobilie im Dürener Norden eine Objektprüfung der Task Force Problemimmobilien statt.

Die Maßnahme wurde von Ämtern der Stadt Düren, dem Ordnungsamt, Bauordnungsamt, Bürgerbüro, Sozialamt einschließlich der Wohnungsaufsicht sowie der Feuerwehr durchgeführt. Daneben nahmen der Dürener Service Betrieb, die Leitungspartner GmbH, die job-com und die Ausländerbehörde des Kreises Düren sowie die Finanzverwaltung Düren an der Objektüberprüfung teil. Zur Sicherung der eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zur Objektsicherung wurde die Maßnahme durch Kräfte der Polizei Düren im Wege der Amtshilfe unterstützt.

Die Begutachtung der Liegenschaft vom Dachboden bis zum Keller erfolgte unter Wahrung der Hygienevorschriften. Von den gemeldeten Personen wohnten zwölf dort nachweislich nicht mehr. Dafür wurden elf Personen angetroffen, die dort nicht gemeldet waren. Hierbei handelt es sich um sogenannte „Wanderarbeiter“ südosteuropäischer Herkunft aus dem Baugewerbe. Sechs der angetroffenen Personen waren im Keller des Hauses in menschenunwürdigsten Zuständen ohne sanitäre Einrichtungen, Belichtung und Belüftung untergebracht. Drei Personen konnten sich nicht ausweisen und wurden von der Polizei für eine erkennungsdienstliche Behandlung auf die Polizeiwache gebracht. Das Gebäude musste von Feuerwehr und Bauaufsicht wegen „Gefahr in Verzug“ auf Grund des fehlenden ersten Rettungsweges für unbewohnbar erklärt - und die Nutzung mit sofortiger Wirkung untersagt werden. Die Energieversorger stellten auf Grund „lebensgefährlicher“ Elektroinstallationen im gesamten Gebäude den Strom ab. Zudem fand die Wohnungsaufsicht erhebliche Feuchteschäden vor. Auch eine Überbelegung in mindestens einer Wohneinheit wurde festgestellt.

Die Versiegelung des Gebäudes erfolgt noch heute und kann erst wieder nach Behebung sämtlicher Missstände auf Grundlage genehmigter Bauanträge vermietet werden. Allen Personen wurden Plätze in städtischen Obdachunterkünften angeboten und erhielten Informationen über Unterstützungsangebote bei der Durchsetzung von Ansprüchen gegen den Vermieter. Insbesondere im Verhältnis zum sehr geringen Wohnraumstandard waren die Mieten deutlich überhöht. Überzahlte Mieten werden in diesem Fall von der job-com zurückgefordert. Die Objektüberprüfung steht auch im Gesamtzusammenhang mit den erfolgreichen Maßnahmen des Zolls und der Polizei in den vergangenen Wochen. Die Maßnahme zeigt, wie wichtig es gerade in dieser Zeit ist, gegen Vermietungsmissbrauch in Verbindung mit Bettenlagern vorzugehen. Zum anderen zeichnen sich indirekt erste Erfolge bei der Verdrängung von Vermietern mit missbräuchlichen Bewirtschaftungsmodellen ab. Bereits mehrere Objekte haben in der jüngsten Vergangenheit den Eigentümer gewechselt. Mit dem Eigentumswechsel verbessern sich die Chancen einer kooperativen Zusammenarbeit zur Verwirklichung der städtebaulichen Ziele, die die Stadt Düren unter anderem für die Innenstadt, Nord-Düren und Birkesdorf formuliert hat.

„Das Ergebnis der sofortigen Nutzungsuntersagung des Objektes zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, derartige Prüfungen regelmäßig fortzuführen“, zog die städtische Rechtsdezernentin und Einsatzleiterin Christine Käuffer nach dem Einsatz in diesem Sinne ein positives Fazit. Schockiert zeigte sie sich, wie alle anderen Mitglieder der Task Force auch, über die menschenunwürdigsten Zustände in dem Wohnobjekt. „Allein aus diesem Grund werden wir in begründeten Verdachtsfällen die Objektüberprüfungen im Dürener Stadtgebiet durch die Task Force auch in Zukunft regelmäßig fortsetzen!“, so Christine Käuffer.

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